Die Kosten für den Junggesellenabschied können schnell explodieren. Eine bunte Truppe feiert gemeinsam. Der eine hat nur ein kleines Budget und der andere trinkt alle unter den Tisch. Dann gibt es noch den, der sich nur in den exklusivsten Clubs aufhält und der einer der notorisch blank ist.

Mit den nachfolgenden Tipps bringt ihr alle unter einen Hut und findet eine akzeptable Junggesellenabschied-Kostenaufteilung. Wir gehen auch darauf ein, ob der Junggeselle selbst zahlt oder eingeladen wird.

Zusammenfassung

  • Klärt vorher, welche finanziellen Mittel jeder zur Verfügung hat.
  • Die Kosten müssen unter allen Teilnehmern aufgeteilt werden, einzige Ausnahme sind Braut und Bräutigam.
  • Kosten für die An- und Abreise und eventuell Fahrtkosten für den Abend sollten genau kalkuliert werden.
  • Das Programm muss nach dem vorhandenen Budget geplant werden.
  • Auf Essen und Übernachtung verzichten, wenn das Budget zu knapp ist.
Kosten JGA
JGA von günstig bis teuer! | ©Grecaud Paul – stock.adobe.com

Wer zahlt für den Junggesellenabschied?

Die Kosten für den Junggesellenabschied werden in der Regel anteilmäßig durch alle Teilnehmer geteilt.

  • Die Basiskosten sollten anteilmäßig auf die Anzahl der Teilnehmer verteilt werden. Zu den Basiskosten gehören die Kosten für Getränke, Eintrittspreise, Verkleidung, Dekoration und eventuelle Taxifahrten zwischen der einzelnen Location.
  • Die Kosten für alle Teilnehmer beziehen alle Aktivitäten mit ein. Das kann eine Tischreservierung in einem Club, der Eintritt zu einem Event oder die Kosten für bestimmte Programmpunkte sein.
  • Bestellt ihr eine Stripper/in oder eine Bauchtänzerin, dann werden die Ausgaben dafür natürlich unter allen Teilnehmern aufgeteilt. Das gilt übrigens auch, wenn ihr eine Verkleidung plant.
  • Getränkekosten werden auch auf alle Teilnehmer umgelegt. Ihr solltet aber klare Regeln aufstellen. Wer meint, an der Bar jemanden einladen zu müssen, der muss das selbst zahlen. Die Braut oder der Bräutigam sind selbstverständlich eingeladen und zahlen nichts. Sie können selbst entscheiden, ob sie sich mit der ein oder anderen Runden bedanken möchten.

Welche Kosten fallen an?

Ein Junggesellenabschied kann ziemlich teuer werden. Es gibt zwar Sparmöglichkeiten und Ideen zur Kostenreduzierung, aber mit diesen Grundkosten müsst ihr rechnen:

  • Die Kosten für die An- und Abreise müsst ihr an das Budget anpassen. Ihr könnt nicht Mallorca fliegen oder eine Kneipentour durch Amsterdam machen, wenn ihr pro Kopf nur 20 Euro für die Anreise einkalkuliert habt. Ein Nahverkehrsticket gibt es ab 5 Euro aufwärts. Liegt das Ziel weiter weg, dann müsst ihr höhere Ausgaben veranschlagen. Eventuell könnt Ihr die Ausgaben senken, wenn jeder individuell anreist.
  • Ihr entscheidet selbst, ob Übernachtungskosten anfallen. Lässt die finanzielle Planung keinen Spielraum, dann bleibt nur eine Feier vor Ort. Je nach Location und Saison müsst ihr früh mit der Planung beginnen, um noch ein bezahlbares Zimmer zu bekommen. Zelten könnt Ihr ab 10 Euro pro Kopf. Eine Übernachtung im Hotel gibt es ab 45 Euro aufwärts.
  • Ein feuchtfröhlicher Zug durch die Gemeinde mit ein paar Trinkspielen kostet nichts extra. Der Besuch eines Events oder eine Entspannungsmassage in einem Wellnesstempel reißen schon ein Loch in die Kasse. Auch der Stripper oder die Bauchtänzerin lässt sich ihren Auftritt anständig bezahlen. Zwischen 20 und 50 Euro für jeden müsst ihr einplanen.
  • Für viele spielt Essen beim Junggesellenabschied eine untergeordnete Rolle. Die Devise lautet „Saufen, bis der Arzt kommt“. Andere arrangieren dagegen einen privaten Koch oder reservieren einen Tisch im Drei-Sterne-Restaurant. Entscheidend ist auch, ob Ihr einen ganzen Tag oder nur den Abend miteinander verbringt. Rechnet mit Kosten zwischen 20 und 100 Euro pro Teilnehmer.
  • Die Getränke sprengen meist jedes Budget und liegen durchschnittlich bei ca. 30 % der gesamten JGA-Kosten. Es kommt natürlich auch darauf an, wie trinkfest ihr seid. 50 Euro sollten mindestens berücksichtigt werden. Bei einer trinkfesten Runde auch das doppelte.
  • Die richtige Verkleidung macht einen Junggesellenabschied erst perfekt. Auch das Fotobuch ist eine liebevolle Erinnerung. Ein Motto-T-Shirt könnt ihr ab 20 Euro aufwärts bedrucken lassen. Eine komplette Kostümierung schlägt mit mindestens 50 Euro zu Buche. Eine Tischbombe, Luftschlangen oder die berühmte Scherbe kosten anteilmäßig zwischen 2 und 10 Euro.

Rechenbeispiel Kosten JGA

Im Folgenden findet ihr ein kleines Rechenbeispiel zu den möglichen Kosten für den Junggesellenabschied (mit einer Übernachtung), unterhalb der Tabelle eine Erklärung.

Kostenpunktgünstigteuer
Anreise20€150€
Übernachtung10€75€
Verkleidung15€30€
Essen15€50€
Party25€150€
Programm20€70€
Summe105€525€

Ob der JGA teuer oder günstig wird, liegt an diesen Kostenblöcken:

  • Anreise: Reist ihr mit der Bahn oder mit dem Flugzeug an? Wenn es nicht zu teuer werden soll, dann sollte der JGA in der Nähe stattfinden.
  • Übernachtung: Findet die Übernachtung im Zelt, bei Freunden auf der Couch oder im teuren Hotel statt?
  • Verkleidung: Reicht euch ein T-Shirt oder soll es ein ganzes Kostüm sein?
  • Essen: Kocht ihr miteinander oder soll der Gaumen im Restaurant verwöhnt werden, inklusive Wein?
  • Party: Feiert ihr eine Hausparty, am Lagerfeuer oder im Club?
  • Programm: Sind teure Aktivitäten gewünscht oder ein gemütlicher Bastelnachmittag, Ausflug in die Natur?

Ihr habt es also in der Hand. Alle sollen sich wohl fühlen, plant daher so, dass es auch für alle finanzierbar ist.

Wer entscheidet über die Kosten?

Ein guter Rat gleich vorneweg. Ihr müsst alle Entscheidungen gemeinsam treffen. Alleingänge sind beim Junggesellenabschied nicht gefragt.

  • Schafft klare Voraussetzungen. Ihr solltet Euch vorab gemeinsam treffen oder ein Zoommeeting organisieren. Jeder Kostenpunkt muss diskutiert werden. Bleibt bei jeder Entscheidung realistisch. Am Anfang sollte ein Gesamtbetrag stehen. Den teilt ihr dann entsprechend in die einzelnen Punkte auf.
  • Überlegt, welcher Punkt überhaupt nicht fehlen darf und worauf ihr auch gut und gerne verzichten könnt. Wichtig ist, dass alle Meinungen einfließen. Wahrscheinlich müsst ihr auch Abstriche ziehen oder Kompromisse machen.
  • Der Junggesellenabschied ist etwas ganz Besonderes. Deshalb sollte niemand davon ausgeschlossen werden. Nimmt Rücksicht, wenn einer nicht so viel Geld zur Verfügung hat. Es kommt auch nicht darauf an, was es kostet, sondern, dass der Junggesellenabschied unvergesslich bleibt.
  • Mit den richtigen Teilnehmern kann die Party auch im eigenen Garten zum einmaligen Abenteuer werden. Denkt auch immer daran, dass er nicht um Euch geht, sondern um die Braut und den Bräutigam.

JGA Optionen von günstig bis teuer

Ein Junggesellenabschied kann alle Dimensionen sprengen oder zum kleinen Preis organisiert werden. In erster Linie sollt ihr doch Spaß haben. Für jeden Geldbeutel gibt es eine Option.

  • Die preiswerteste Lösung ist die Party im Garten oder im eigenen Wohnzimmer. Hier braucht ihr Getränke, einen Grill und ein Programm. Das könnt Ihr sogar selbst auf die Beine stellen, mit Vorführungen oder Trinkspielen. Als Alternative zum Grillen kann auch jeder etwas zu einem Buffet beisteuern. Hier reichen 20 Euro pro Kopf aus.
  • Die Hausparty kann man auch hervorragend mit anderen Aktivitäten verbindet. Eine Radtour vorab kostet nicht wesentlich mehr. Ihr könnt auch eine Schnitzeljagd organisieren. Macht einen Schnupperkurs im Snowboarden in der Skihalle. Mit einer Tageskarte im Wellnesscenter bleiben die Ausgaben überschaubar.
  • Eine abendliche Kneipentour durch die Stadt verursacht keine hohen Anreisekosten. Wahrscheinlich reicht ein Nahverkehrsticket für die Mobilität am Abend aus. Je nach Gruppengröße braucht ihr mehrere Taxen oder ein Großraumtaxi. Trotzdem werden die Transportkosten kaum die 20-Euro-Grenze überschreiten.
  • Ein Trip in die nächste Großstadt, eine Übernachtung im Wellnesshotel, der Besuch eines Fußballspiels oder eines Konzertes bewegen sich im mittleren Preissegment. Hier müsst ihr mit mindestens 100 Euro rechnen. Auch eine Kneipentour oder ein geplantes Abendprogramm in der Stadt kostet Euch mindestens 100 bis 150 Euro.
  • Eine pauschale Kurzreise in eine attraktive Stadt bietet eine gute und erschwingliche Grundlage und ist für ein bis zwei Nächte online schon ab 100 Euro zu haben. Die einzelnen Programmpunkte könnt ihr ja separat hinzubuchen und an eurem Restbudget anpassen.
  • Nach oben hin gibt es preislich keine Grenzen. Der Premium Junggesellenabschied bringt Euch mit dem Flieger an den Ballermann. Hier fallen Kosten um die 500 Euro an. Pauschalangebote sind etwas günstiger. Einige Fluggesellschaften bieten auch einen Rabatt für Gruppenreisen an.
  • Wem das immer noch nicht reicht, der kann auch ein Reetdachhaus auf Sylt mieten und in Kampen Champagner trinken und Austern schlürfen. Auch Kreuzfahrten liegen im Trend und bringen euch all-inclusive von Hamburg nach Mallorca oder von Barcelona auf die Kanaren. Die Preise beginnen bei 500 Euro ohne jegliche Aktivitäten für den Junggesellenabschied.

Tipps für einen günstigen Junggesellenabschied

Der Junggesellenabschied kann auch mit einem kleinen Budget zu einem echten Partyknüller werden. Eine gute Organisation und eine frühe Planung sind das A und O. Die nachfolgenden Tipps helfen euch dabei.

  • Solltet ihr nur kleines Budget zur Verfügung haben, dann plant keine langen Touren. Je länger es dauert, desto mehr Kosten entstehen. Beschränkt die Aktivitäten auf einen Abend oder einen Tag und kehrt danach alle wieder nach Hause zurück. Organisiert für die Rückfahrt ein Großraumtaxi. Ihr könnt den Tag auch mit einer Hausparty ausklingen lassen.
  • Fahrt- und Flugkosten hauen richtig rein. Bleibt also lieber vor Ort und seht euch nach Aktivitäten in der Nähe um. Ihr könnt ein eigenes Programm auf die Beine stellen. Lasst Euch in den eigenen vier Wänden bekochen oder zeltet gemeinsam im eigenen Garten. Ihr könnt euch auch von einem privaten Koch kulinarisch verwöhnen lassen oder eine Dessous-Vorführung planen.
  • Private Feiern bleiben oft unvergesslich, wenn sie perfekt geplant sind. Ihr müsst die Party nicht auslagern. Bestellt einen Unterhalter oder macht einen Karaoke-Wettbewerb. Kocht zusammen oder veranstaltet eine Motto-Party. Macht eine Feier im Zeichen eines Landes und bereitet eine Riesen-Paella zu oder grillt Döner am Spieß und trinkt Raki.
  • Die Natur bietet euch zahlreiche Möglichkeiten für einen traumhaften Junggesellenabschied. Eine Wanderung mit einzelnen Programmpunkten wäre ein Anfang. Auch eine Radtour ist möglich, wenn Ihr den Alkoholkonsum anpasst. Wer mehr Aktion will, der organisiert eine Nachtwanderung, eine Planwagentour oder eine Schnitzeljagd durch den nah gelegenen Wald. In vielen Gemeinden könnt ihr auch eine Grillhütte anmieten.
  • Ein Junggesellenabschied muss früh geplant werden. Je früher ihr mit der Planung beginnt, desto besser sind eure Möglichkeiten. Einige Dinge werden sogar preiswerter, wenn man sie früher organisiert. Bei Reisen könnt ihr vom Frühbucherrabatt profitieren. Bei Events ist die Kartenauswahl größer und jedes Paket kann noch problemlos hinzugebucht werden.
  • Solltet Ihr eine Kneipen- oder Clubtour planen, dann trefft euch vorher zu Hause. Macht zuvor eine Haus- oder Gartenparty und trinkt Euch an. Das ist viel billiger. Mit den richtigen Trinkspielen könnt ihr auch den Weg dorthin zum Erlebnis machen. Ihr solltet schon gut angeheitert sein, wenn ihr im Club ankommt.

Transparent mit Kosten umgehen

Redet offen und ehrlich über das persönliche Budget und kalkuliert die Kosten detailliert durch. Ansonsten erlebt ihr am Ende eine böse Überraschung und der Junggesellenabend wird zum Reinfall.

  • Am Anfang muss eine offene und ehrliche Diskussion stehen. Sagt klipp und klar, wie viel Geld ihr investieren könnt. Sollte eine Attraktion zu teuer sein, dann sucht nach günstigen Alternativen.
  • Einer in der Runde hat es immer zu etwas gebracht und schwimmt im Geld. Wahrscheinlich hat er andere Vorstellungen als der Rest. Dann kann er ja einen Teil des Junggesellenabschieds aus seiner Tasche sponsern. Macht aber deutlich, dass nicht alle Teilnehmer ein dickes Bankkonto haben.
  • Die Trauzeugen organisieren zwar offiziell den Junggesellenabschied, aber sie sollten es nicht alleine tun. Schon gar nicht darf man sie mit der finanziellen Verantwortung alleine lassen. Eine Anzahlung aller Teilnehmer muss selbstverständlich sein.
  • Auch nach einem Mega-Junggesellenabschied sollte man sich noch einmal kurz schließen. Der Abend muss für alle Teilnehmer zufriedenstellend gelaufen sein. Das gilt insbesondere aus finanzieller Sicht. Es sollte niemand auf Kosten sitzen bleiben und auch unerwartete Kosten müssen im Nachhinein unter den Teilnehmern aufgeteilt werden.
  • Zu guter Letzt noch ein allgemeiner Rat. Der Junggesellenabschied ist ein wichtiges Ereignis für die Braut und den Bräutigam. Ihr solltet euch deshalb viel Mühe geben, damit am Ende nichts schiefgeht und keine Missverständnisse entstehen. Redet miteinander! Einen Junggesellenabend plant man nicht über Snapchat oder WhatsApp.